Скляренко К. О., Бойко В. А., Пономарьова Л. Ф.

Дніпропетровський національний університет імені Олеся Гончара

POSTMODERNE ELEMENTE DER LEBENSWELT DER HEUTIGEN UKRAINISCHEN JUGEND

Die Ukraine ist ein junger, unabhängiger Staat, der sich noch entwickelt und große Absichten auf die Jugend hat. Eben darum hat Soziologie heute eine wichtige Aufgabe, kognitive Modelle, mit denen die ukrainische Jugend operiert, ihre Lebenswelt und ihre Beziehung zur Welt formiert, zu erfassen. Die neue Ära der Postmoderne beeinflusst die Struktur der Lebenswelt der neuen Jugendgeneration.

In unserer Arbeit verwenden wir den Begriff der Lebenswelt von A. Schütz. Er nennt die sechs konstituierenden Elemente der Lebenswelt: 1) Beschäftigung; 2) Glaube an die Existenz der äußeren Welt; 3) eine aktive Einstellung zum Leben; und 4) die Wahrnehmung der Zeit; 5) persönliche Selbstidentifizierung; 6) eine besondere Form von Sozialität.

Wir führten Tiefeninterviews unter jungen Menschen im Alter von 18 bis 22 Jahre alt, also unter denen, die schon in der unabhängigen Ukraine geboren wurden. In deren Ergebnis könnten allgemeine Trends festgestellt werden, und zwar, dass der berufliche Erfolg für die jüngere Generation nicht der Schwerpunkt ihres Lebens ist. Arbeit, Karriere, materielles Wohlergehen werden als unentbehrlicher Bestandteil des modernen Lebens, nicht aber als selbstständige Ideale, sondern als eine notwendige Voraussetzung für eine weitere wichtige moralische und berufliche Selbstrealisierung betrachtet.

Positiv werden von der Jugend Beziehungen in der Familie, mit dem geliebten Menschen, sexuelle Sphäre und Kommunizieren mit Freunden bewertet. "Familie", "Freunde", "Liebe", "Gesundheit" stellen die helle Dominanz der

Wertprioritäten unserer Befragten dar. Denen folgen die Werte der beruflichen und persönlichen Selbstrealisierung und des finanziellen Wohlstandes.

Die Jugend betrachtet die virtuelle Welt als real, wo sie aktiv kommuniziert, Bekanntschaften macht, neue Informationen erhält, Geld verdient.

 In den Bedingungen der sozio-kulturellen Transformation der ukrainischen Gesellschaft verlieren makrosoziale Strukturen im Alltagsleben an ihrer Bedeutung. Darum verbreiten sich unter den heutigen Jugendlichen subkulturelle Aktivität und zwischenmenschliche Kontakte. Außerdem werden Orientierung auf soziale Passivität und geringe Teilnahme am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben beobachtet.

Neue Gegebenheiten diktieren das Prinzip des individuellen Überlebens, der Selbstrealisierung, das zur Grundlage für ein neues Regulierungssystem wird.

Moderne Gesellschaft ist die Gesellschaft des Risikos, maximal beweglich, instabil und unbeständig, so dass die heutigen ukrainischen Jugendlichen nach Strategien für eine erfolgreiche Selbstverwirklichung in der aktuellen Gegenwart suchen und nicht an die Zukunft denken.

Für "Soziales Kapital" halten die jungen Leute in der Ukraine nur ihre Verwandten, Freunde und nahen Bekannten. Junge Menschen sind den Jugendorganisationen und-verbänden gegenüber gleichgültig. Das zeugt von der "Privatisierung" des Lebens und vom Ignorieren der gesellschaftlichen Probleme, von der Unfähigkeit sich und seine Bedürfnisse auf dem konstruktiven Wege geltend zu machen.

Auf Grund dieser Trends können wir schließen, dass die Lebenswelt der heutigen Jugendlichen postmoderne Elemente aufweist. Darunter lassen sich der Wunsch nach Selbstrealisierung, das Ignorieren der Zukunft, die Neigung zu den hedonistischen Werten zu erkennen. Mögliche Gründe für die Verbreitung unter den Jugendlichen solcher Tendenzen können der Globalisierungsprozess und die moderne Massen-Medienkultur sein. Die modernen ukrainischen Medien senden ja die westlichen, mit Ideen der Postmoderne gefüllten Standardmodelle des Verhaltens. Weitere Forschungen eines solchen Themenkreises könnten dazu beitragen, viele Probleme der heutigen Jugend und die unserer Gesellschaft in der Zukunft zu lösen.